Eine Adnexitis ist eine Entzündung des Eierstocks und Eileiters. Es handelt sich um eine kombinierte Entzündung beider Organe, die auch als Salpingo-Oophoritis bezeichnet wird. Adnexe umfasst die Eileiter und Eierstöcke, die wie ein Anhangsgebilde der Gebärmutter erscheinen. Die Entzündung kann chronisch werden und zur Unfruchtbarkeit führen. Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter sind am häufigsten betroffen, insbesondere zwischen dem 16. und 24. Lebensjahr. Das Risiko einer Adnexitis steigt bei Frauen mit häufig wechselnden Geschlechtspartnern. Die Infektion wird in den meisten Fällen durch bakterielle Erreger wie Gonokokken, Chlamydien oder Mischinfektionen verursacht. Andere Bakterien und seltener Viren können ebenfalls eine Rolle spielen. Eine aszendierende Infektion erfolgt über die Scheide, während eine hämatogene Infektion über den Blutweg erfolgt. Typische Symptome einer akuten Adnexitis sind Schmerzen im Unterbauch, aufgeblähter Bauch, allgemeines Unwohlsein und eitriger Ausfluss. Bei einer chronischen Adnexitis können die Symptome über Monate bis Jahre hinweg bestehen. Zur Diagnose werden verschiedene Untersuchungen wie gynäkologische Untersuchung, Schwangerschaftstest, Abstriche, Blutuntersuchungen und Ultraschall durchgeführt. Die Behandlung erfolgt in der Regel mit Antibiotika. Zur Vorbeugung einer Adnexitis ist eine gute Hygiene und der Gebrauch von Kondomen empfohlen.
Schlüsselerkenntnisse:
- Adnexitis bezeichnet die Entzündung von Eierstock und Eileiter.
- Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter sind am häufigsten betroffen.
- Häufiger Geschlechtspartnerwechsel erhöht das Risiko einer Adnexitis.
- Bakterielle Infektionen sind die Hauptursache für Adnexitis.
- Typische Symptome sind Unterbauchschmerzen und eitriger Ausfluss.
Ursachen und Risikofaktoren von Eileiter- und Eierstockentzündung
Eine Eileiter- und Eierstockentzündung wird hauptsächlich durch bakterielle Infektionen verursacht. Die häufigsten Erreger sind Gonokokken und Chlamydien. Mischinfektionen sind jedoch ebenfalls weit verbreitet. Obwohl seltener, können auch Viren und andere Bakterien eine Entzündung der Eileiter und Eierstöcke hervorrufen.
Es gibt verschiedene Risikofaktoren, die das Auftreten einer Eileiter- und Eierstockentzündung begünstigen. Dazu gehören ein junges Alter, häufiger Geschlechtspartnerwechsel, früher Geschlechtsverkehr, Partner mit Geschlechtskrankheiten und das Tragen einer Spirale zur Schwangerschaftsverhütung.
Ein junges Alter ist ein Risikofaktor, da das Immunsystem noch nicht vollständig entwickelt ist und dadurch anfälliger für Infektionen ist. Häufiger Geschlechtspartnerwechsel erhöht das Risiko, da dadurch die Wahrscheinlichkeit steigt, potenziell infektiösen Erregern ausgesetzt zu sein. Ähnlich verhält es sich bei einem frühen Geschlechtsverkehr, bei dem das Infektionsrisiko erhöht ist.
Wenn ein Partner Geschlechtskrankheiten hat, steigt das Risiko einer Eileiter- und Eierstockentzündung. Geschlechtskrankheiten werden durch infektiöse Erreger wie Bakterien oder Viren verursacht und können auf die Partnerin übertragen werden. Das Tragen einer Spirale zur Schwangerschaftsverhütung kann ebenfalls das Infektionsrisiko erhöhen, da sie die Anhaftung von Bakterien begünstigen kann.
Um das Risiko einer Eileiter- und Eierstockentzündung zu verringern, ist eine gute Sexual- und persönliche Hygiene von großer Bedeutung. Regelmäßiges Händewaschen vor und nach dem Geschlechtsverkehr, die Verwendung von Kondomen und die regelmäßige Reinigung und Desinfektion von Sexspielzeugen können dazu beitragen, Infektionen zu vermeiden.
Infektionswege bei Eileiter- und Eierstockentzündung
Die Infektion kann auf zwei verschiedene Weisen in die Eileiter und Eierstöcke gelangen. Der häufigste Weg ist eine aufsteigende Infektion. Dabei gelangen die Erreger von außen über die Scheide in die Gebärmutter und von dort aus in die Eileiter und Eierstöcke. Geschlechtsverkehr, Geburten, gynäkologische Eingriffe und gutartige Tumore können diesen Infektionsweg begünstigen.
Es gibt auch einen seltenen Infektionsweg, der hämatogen genannt wird. Hierbei gelangen die Erreger über den Blutweg zu den betroffenen Organen. Dieser Infektionsweg tritt in der Regel bei bestimmten Erkrankungen wie Tuberkulose auf.
Ursachen von Eileiter- und Eierstockentzündung | Risikofaktoren für Eileiter- und Eierstockentzündung |
---|---|
Bakterielle Infektion (Gonokokken, Chlamydien, Mischinfektionen) | Junges Alter |
Viren und andere Bakterien | Häufiger Geschlechtspartnerwechsel |
Früher Geschlechtsverkehr | |
Partner mit Geschlechtskrankheiten | |
Tragen einer Spirale zur Schwangerschaftsverhütung |
Infektionswege bei Eileiter- und Eierstockentzündung
Bei einer Eileiter- und Eierstockentzündung können die Erreger auf zwei Arten in die Adnexe gelangen: aufsteigend oder hämatogen.
Bei einer aufsteigenden Infektion gelangen die Erreger von außen über die Scheide in die Gebärmutter und von dort aus in die Eileiter und Eierstöcke. Dies geschieht in der Regel durch bakterielle Infektionen, wie beispielsweise durch Gonokokken und Chlamydien. Faktoren wie Geschlechtsverkehr, Geburten, gynäkologische Eingriffe und auch gutartige Tumore können das Risiko einer Infektion begünstigen.
Eine hämatogene Infektion tritt auf, wenn die Erreger über den Blutweg zu den Adnexen gelangen. Dies ist in der Regel selten, kann aber bei bestimmten Erkrankungen wie Tuberkulose auftreten.
Beispiel: Infektionswege bei Eileiter- und Eierstockentzündung
Dr. Müller erklärt: „Eine Eileiter- und Eierstockentzündung entsteht normalerweise durch aufsteigende Infektionen. Dabei gelangen Bakterien von außen über die Scheide in die Gebärmutter und von dort aus in die Eileiter und Eierstöcke. Es ist wichtig, die Hygiene zu beachten und gegebenenfalls Kondome zu verwenden, um das Risiko einer Infektion zu reduzieren.“
Infektionswege bei Eileiter- und Eierstockentzündung:
- Aufsteigende Infektion über die Scheide
- Hämatogene Infektion über den Blutweg (selten)
Symptome einer Adnexitis
Die akute Adnexitis ist von verschiedenen Symptomen begleitet, die auf eine Entzündung der Eierstöcke und Eileiter hinweisen. Zu den möglichen Symptomen gehören:
- Schmerzen im Unterbauch: Typischerweise treten krampfartige Schmerzen im Unterbauch auf, die von seitlich bis in die Leistengegend ausstrahlen können.
- Aufgeblähter Bauch: Viele Frauen mit Adnexitis berichten von einem aufgeblähten Bauchgefühl, ähnlich wie bei Blähungen.
- Allgemeines Unwohlsein: Betroffene Frauen können sich generell unwohl fühlen und möglicherweise auch Fieber oder Schüttelfrost haben.
- Eitriger Ausfluss: Eine Adnexitis kann zu einem unangenehmen Ausfluss führen, der eitrig oder andere Abnormalitäten aufweisen kann.
Darüber hinaus können weitere Symptome auftreten, wie beispielsweise Brechreiz, Durchfälle, Schmerzen beim Wasserlassen, Übelkeit, Verstopfung, Zwischenblutungen, eine vergrößerte Gebärmutter und geschwollene Eileiter und Eierstöcke. Diese Symptome können je nach Schweregrad der Entzündung variieren.
Bei einer chronischen Adnexitis können die Symptome länger anhalten und sich über Monate bis Jahre hinziehen. Betroffene Frauen können zusätzlich zu den bereits genannten Symptomen Blähungen, Schmerzen, unregelmäßige Regelblutungen und Verstopfung erfahren. Eine chronische Entzündung kann auch zu Einschränkungen in der Lebensqualität führen.
Um eine genaue Diagnose zu stellen und die geeignete Behandlung zu ermitteln, ist es wichtig, bei Verdacht auf eine Adnexitis einen Arzt aufzusuchen und die Symptome zu besprechen. Eine frühzeitige Diagnose und angemessene Behandlung können dazu beitragen, Komplikationen zu vermeiden und die Genesung zu fördern.
Diagnose und Untersuchungen bei Eierstockentzündung
Um eine Eierstockentzündung zu diagnostizieren, werden verschiedene Untersuchungen durchgeführt. Hierzu gehört eine gynäkologische Untersuchung, bei der der Arzt körperliche Anzeichen einer Entzündung feststellen kann. Zudem werden Fragen zur Anamnese und den Symptomen gestellt.
Weitere Untersuchungen, die zur Diagnose einer Eierstockentzündung dienen, umfassen:
- Schwangerschaftstest, um eine Schwangerschaft als mögliche Ursache der Symptome auszuschließen
- Abstriche vom Scheidensekret und Gebärmutterhals, um nach möglichen Infektionserregern zu suchen
- Urin- und Blutuntersuchungen, um Entzündungsparameter im Körper festzustellen
- Ultraschalluntersuchung, um die Eierstöcke und Eileiter bildlich darzustellen und mögliche Entzündungszeichen zu erkennen
Bei Bedarf kann auch eine Laparoskopie durchgeführt werden. Dabei handelt es sich um einen minimal-invasiven chirurgischen Eingriff, bei dem eine kleine Kamera in den Bauchraum eingeführt wird. Dadurch kann der Arzt eine direkte Beurteilung der Eierstöcke und Eileiter vornehmen.
Mithilfe dieser Diagnoseverfahren kann der Arzt eine Eierstockentzündung sicher diagnostizieren und die geeignete Behandlung einleiten.
Fazit
Die Eierstockentzündung oder Adnexitis ist eine ernste Erkrankung, die durch bakterielle Infektionen verursacht wird. Die Symptome können vielfältig sein und reichen von Schmerzen im Unterbauch bis hin zu Blähungen und unregelmäßigen Regelblutungen.
Eine rechtzeitige Diagnose und angemessene Behandlung sind wichtig, um Komplikationen zu vermeiden. Antibiotika werden zur Behandlung eingesetzt, in manchen Fällen kann auch ein operativer Eingriff erforderlich sein. Eine gute Hygiene und der Gebrauch von Kondomen können das Risiko einer Eierstockentzündung verringern.
Es ist wichtig, bei Verdacht auf eine Adnexitis einen Arzt aufzusuchen und sich behandeln zu lassen, um mögliche Langzeitfolgen wie Unfruchtbarkeit zu vermeiden. Informieren Sie sich über die Symptome und Risikofaktoren, und nehmen Sie einen aktiven Ansatz bei der Prävention von Eierstockentzündungen ein.
FAQ
Was ist eine Adnexitis?
Eine Adnexitis ist eine Entzündung des Eierstocks und Eileiters, die auch als Salpingo-Oophoritis bezeichnet wird.
Was sind die Hauptursachen für eine Eileiter- und Eierstockentzündung?
Die Hauptursachen für eine Eileiter- und Eierstockentzündung sind bakterielle Infektionen, die meist durch Gonokokken und Chlamydien verursacht werden.
Wie erfolgen die Infektionswege bei einer Eileiter- und Eierstockentzündung?
Eine Eileiter- und Eierstockentzündung kann aufsteigend erfolgen, wenn die Erreger über die Scheide in die Gebärmutter und dann in die Eileiter und Eierstöcke gelangen. Sie kann auch hämatogen erfolgen, wenn die Erreger über den Blutweg zu den Adnexen gelangen.
Was sind typische Symptome einer Adnexitis?
Typische Symptome einer akuten Adnexitis sind Schmerzen im Unterbauch, aufgeblähter Bauch, allgemeines Unwohlsein und eitriger Ausfluss.
Welche Untersuchungen werden zur Diagnose einer Eierstockentzündung durchgeführt?
Zur Diagnosestellung einer Eierstockentzündung werden verschiedene Untersuchungen wie eine gynäkologische Untersuchung, Schwangerschaftstest, Abstriche, Blutuntersuchungen und Ultraschall durchgeführt.
Was sollte man tun, wenn man den Verdacht auf eine Adnexitis hat?
Bei Verdacht auf eine Adnexitis sollte man einen Arzt aufsuchen, um eine rechtzeitige Diagnose und angemessene Behandlung zu erhalten.